Der Labrador eignet sich darüber hinaus für eine Reihe anderer Aufgaben. So zeigt er sehr gute Leistungen als Blindenführhund, Therapiehund für Behinderte und alte Menschen . Auch als Rettungshund bei Katastrophen wie Erdbeben, als Lawinensuchhund und nicht zuletzt als Spürhund bei Polizei und Zoll ( Drogensuchhund) findet er Verwendung.
Für diejenigen die sich für die Rettungshundearbeit interessieren, möchte ich auf folgende Seite hinweisen.: www.vonlaurasstern.de
Cira bei ihrer Arbeit im Pflegeheim Laura ist geprüfter Rettungshund
Obwohl als "Gebrauchshund" gezüchtet, führt heute ein großer Teil der Labradors das Leben eines reinen Familienhundes. Tatsächlich besitzt er viele Eigenschaften, die ihn hierfür geradezu prädestinieren. Er ist ein geduldiger, nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem das enge Zusammenleben mit seinen Menschen über alles geht und der zu einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich beitragen kann. Trotzdem sollten Labradorbesitzer niemals vergessen, dass ihr Hund für ein aktives Leben voller Aufgaben gezüchtet worden ist.Dummyarbeit
Nachdem Cira und ich die Begleithundeprüfung im LCD sehr erfolgreich bestanden haben stellte sich mir die Frage was nun? Da ich selber keinen Jagdschein habe und auch keinen anstrebe kam diese Art der Beschäftigung nicht in Frage.Cira wird von unserem Freund Uwe,der sie auch ausgebildet hat jaglich geführt.Die Dummyarbeit stammt aus England, sie wurde und wird dort genutzt um es den Jägern und ihren Hunden zu ermöglichen, auch außerhalb der Niederwild-Jagdsaison, den hohen Leistungsstand der Hunde zu erhalten, ohne dabei viel Wild verbrauchen zu müssen. Das Dummy dient dabei also als Wildersatz Um bei der Hundeausbildung auf totes oder gar lebendes Wild verzichten zu können, wird mit sogenannten Dummys gearbeitet. Diese bestehen meist aus Segeltuch- bzw. Canvasstoff-Säckchen, die mit Kunststoffgranulat oder Sägemehl gefüllt sind und 500g schwer sind.
In der Zwischenzeit hat sich diese spezielle Art der Ausbildung zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die zwar immer noch den Grundgedanken der Jagdausbildung verfolgt, aber von vielen aus rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben wird. Durch wechselndes Gelände und unterschiedlichste Apportieraufgaben ist dies eine sehr anspruchsvolle, interessante und abwechslungsreiche Arbeit für den Hund, die ihn körperlich und geistig fordert.
Das gute Zusammenspiel
zwischen Hundeführer und Hund sind die Basis jeder erfolgreichen
Dummyarbeit.
Die Aufgabenstellung geht dabei häufig von Situationen aus, wie sie z. B. unter den Bedingungen englischer Gutsjagden entstehen. Damit werden hier schwerpunktmäßig ganz klassische Retriever-Arbeitsweisen wie Einweisen auf nicht sichtig gefallene Dummys (blinds) oder Merken von Fallstellen sichtig geworfener Dummys (marks) und stilvolles, freudiges Bringen abgefragt. Auch der Stellenwert von ausgezeichneter Lenkbarkeit und aufmerksam beobachtender Standruhe ohne voreiliges Einspringen oder störendes Lautgeben (steadiness) ist bei der Dummyarbeit sehr hoch angesiedelt. Insbesondere beim Fortgeschrittenen- und Siegerniveau können die Aufgaben in anspruchsvollem Terrain (Land und Wasser) über erhebliche Distanzen und Geländewechsel gehen.
Die Dummyarbeit stellt somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt typischer Arbeitseigenschaften unserer Apportierspezialisten dar
Dummyarbeit ist Denksport, fördert den Gehorsam und
die Konzentrations- sowie die Merkfähigkeit beim Hund. Dieser
lernt, sich an derKörpersprache seines Menschen zu orientieren und
ganz nebenbei macht Dummyarbeit Hund und Mensch großen
Spaß. Der Übungsaufbau kann variiert werden, so dass dem
Hund immer neue Herausforderungen gestellt werden und
keine Langeweile aufkommt.
Die gesamte Dummyarbeit baut auf den drei Grundpfeilern Markieren, Suchen und Einweisen auf.
Wasserapport Amos
Markieren
Ein gut ausgebildeter Retriever soll das (simulierte) Jagdgeschehen aufmerksam verfolgen, wenn er während des Treibens neben seinem Führer ruhig wartet. Er soll selbstständig die Flugbahn des "geschossenen Vogelwildes" beobachten und sich die Fallstelle merken (markieren). Ein Apportierhund muss die Fähigkeit haben, die Entfernung zur Fallstelle einzuschätzen, auch wenn er die Flugbahn des Vogels nicht vollständig, sondern nur teilweise beobachten kann. Oftmals liegt auch die Fallstelle des Stückes verdeckt im Bewuchs, hinter Büschen oder Bäumen, so dass der Hund sie nicht sehen kann. Auch dann wird von einem guten Apportierhund erwartet, dass er Richtung und Entfernung zu der Fallstelle des Stückes einschätzen kann.
Bei der Streifjagd wird der Retriever geschickt, sowie ein Stück gefallen und die Linie der Schützen stehen geblieben ist. Er kann dann ohne große Zeitverzögerung arbeiten. Beim Standtreiben hingegen lässt man, um den Ablauf des Treibens nicht zu stören, den Hund erst nach Beendigung des Treibens apportieren. Während des Treibens wird der Hund einzig auf verletztes, flüchtendes Wild (engl. runner) geschickt; dies aus jagdethischen Gründen. Ein guter Apportierhund muss deshalb fähig sein, sich mehrere Fallstellen geschossener Stücke (Markierungen) gleichzeitig, auch über einen längeren Zeitraum hinweg, zu merken. Er soll diese nach Beendigung des Standtreibens dann zielsicher anlaufen, nacheinander ausarbeiten und die geschossenen Stücke bringen. Ein gut ausgebildeter Apportierhund ist in der Lage, gefallene, aber noch lebende Stücke vor verendeten auf direktem Weg anzulaufen und zu bringen.
Beim Markieren sind nicht nur die Fähigkeiten der Augen gefragt. Im Fallbereich liegt das Stück meist für den Hund nicht sichtbar in höherem Bewuchs, so dass er wie jeder andere Jagdgebrauchshund lernen muss, seine Nase einzusetzen. Er soll selbstständig in einem engen Bereich um die Fallstelle suchen, ohne aber in eine weiträumige Suche überzugehen. Ist das Stück verletzt und flüchtet, muss der Hund eigenständig das Geläuf oder die Spur des Stückes aufnehmen und diese ausarbeiten. Bei Erreichen des verletzten Wildes wird vom Hund erwartet, ohne Zögern und weiteren Befehl zu greifen und zu apportieren.
Suchen
Unter Suchen, auch „Freiverlorensuchen“ genannt, versteht man einen Apport, bei dem der Hund nicht markieren konnte und auch der Hundeführer nicht genau weiß, wo die Fallstelle des Wildes ist. Der Hund soll hierbei durch selbstständiges Suchen das Wild finden. Falls es sich um angeschossenes Wild handelt, muss der Hund die Spur aufnehmen, ausarbeiten und das Wild bringen.
In der Jagdpraxis ist daher das selbstständige Arbeiten bei einer Verlorensuche von größter Bedeutung, weil der Hundeführer dem Hund nur die ungefähre Richtung des Suchgebietes anzeigen kann. Viele Verlorensuchen finden in hohem Bewuchs statt, wo es dem Hund nicht mehr möglich ist, seinen Führer um Hilfe zu fragen. Es kann sich auch eine Kombination aus Markierung und Suche ergeben, zum Beispiel, wenn ein markiertes Stück Wild in eine dichte Deckung fällt oder ein angeschossenes Stück Wild (Runner) von der Fallstelle flüchtet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass nur der Hundeführer das Wild markieren konnte. Dann muss der Hund auf die Fallstelle eingewiesen werden und dort auf Befehl suchen.
Einweisen
Beim Einweisen lenkt der Hundeführer den Hund mit Hilfe von Stimme,
Pfeife und Handzeichen möglichst auf direktem Weg in das Fallgebiet des
Stückes. Anders als bei der freien Verlorensuche soll der Hund hierbei
nicht in den Wind revieren (suchen) und so größere Geländeflächen
abdecken. Der Hund soll gerade Linien und rechte Winkel laufen, damit
der Hundeführer ihn auf direktem Weg schicken und dirigieren kann. Der
Hund ist bei dieser Arbeit über weite Strecken vom Hundeführer abhängig
und sollte gehorsam und exakt auf die Hilfen und Richtungsangaben
reagieren. Zwischen den Richtungswechseln lässt man den Hund jedesmal
stoppen, wodurch man erhöhte Aufmerksamkeit erreicht und ihm klar wird,
dass ein neues Signal kommt. In dem Moment, in dem er im Zielgebiet
angekommen ist, soll er auf Befehl in einem sehr engen Bereich mit
einer selbstständigen Suche beginnen. Deshalb darf er auch beim
Einweisen seine Selbstständigkeit nicht verlieren.
Im Zielbereich angekommen erwartet man von ihm Eigeninitiative,
Selbstständigkeit und Finderwillen. Sinn und Zweck dieser Arbeitsweise
ist es, möglichst schnell in den Besitz des Stückes zu kommen und dabei
die Kräfte des Hundes zu schonen und so wenig Gelände wie nötig zu
beunruhigen.
Beim Einweisen kommt es in einem sehr hohen Maße auf eine absolut saubere Grundausbildung an. Bevor man mit einem gezielten Training beginnt, sollten dem Hund die Grundlagen eines sicheren Gehorsams bereits vermittelt worden sein. Bei den Übungen muss man den Aufgabenbereich in mehrere kleine Teile untergliedern. Jede Teilaufgabe ist wie ein Puzzelstein zum Gesamtbild "Einweisen". Alle Puzzelsteine müssen separat gelernt und geübt werden. Nur wenn das Voranschicken, Rechts- und Linksschicken, Zurückschicken, Zurückkommen und Stoppen vom Hund völlig beherrscht werden, passt auch alles ins Gesamtbild.
Die Hör- und Sichtzeichen, mit denen man sich mit dem Hund verständigen will, müssen durch kontinuierliches Training erst erlernt werden. Nur wenn der Hund diese Kommunikationsmittel verstanden hat, ist das Einweisen auch über weite Entfernungen möglich. Eine gute Einweisbarkeit des Hundes setzt großes Vertrauen des Hundes zu seinem Führer voraus und auch die Bereitschaft des Hundes, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.
meine Cira und ich beim Wasserseminar in Heiden
Literatur
-Die 3 Apporte von Antonisse-Zijda
-Die Kosmos-Retrieverschule, Grunderziehung und Dummytraining von Norma Zvolsky (Kosmos Verlag)